Der CSU-Bundestagsabgeordnete hatte sich für Rettungs- und Zukunftsprogramm „Neustart Kultur“ stark gemacht und fordert vom Bund-Länder-Gipfel verlässliche Öffnungsperspektive.
Nach einer jüngst veröffentlichten EU-Studie ist die Kultur- und Kreativwirtschaft mit einem Umsatzeinbruch von 31 Prozent der von der Corona-Pandemie mit am stärksten betroffene Wirtschaftszweig. „Die Augsburger Kulturszene hält zusammen. Kultur vor dem Fenster hat freischaffenden Solokünstlern Auftritte ermöglicht. Augsburg hat das durch Spenden ermöglicht“, betont Ullrich. Doch er gibt zu bedenken: „Die Hilfen und gestreamte Theateraufführungen können die Sehnsucht nach offenen Bühnen vor begeisterten Zuschauern aber nicht stillen. Die Kulturszene braucht eine verlässliche vorsichtige Öffnungsperspektive. Es muss bald wieder richtig Sommer werden“, sagt der Augsburger Bundestagsabgeordnete Volker Ullrich.
Doch auch bei Lockerungen würden Kulturbetriebe zunächst noch mit Einschränkungen zurechtkommen müssen. Daher bräuchten vor allem Soloselbständige länger finanzielle Hilfen, die nun auch gewährt werden. „Kulturschaffende leben im Dauerkrisenmodus. Besonders leidet die freie Kulturszene, die keine oder nur sehr wenig staatliche Unterstützung erhält. Als Kulturnation schützen wir Kreative in der Krise.“
Eine passgenaue, auf die individuellen Nöte abgestimmte Unterstützung für nicht fest angestellte Orchestermusiker, Schauspieler, Sänger und nicht zu vergessen all jene im backstage-Bereich hatte Ullrich im Gespräch mit Kulturstaatsministerin Monika Grütters und Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier gefordert. „Ein Signal der Wertschätzung auch für die freie Augsburger Kulturszene ist die Auflage einer Neustarthilfe für Soloselbständige. Sie können nun einmalig bis zu 7500 Euro erhalten. Das Geld muss jetzt schnell und unkompliziert bei den Künstlern ankommen.“ Als ermutigend bezeichnet er es, dass erstmals auch kurz befristet beschäftigte Kreative in den darstellenden Künsten von den Bundeshilfen profitieren werden.
Außerdem investiert der Bund eine Milliarde Euro zusätzlich in ein Anschlussrettungsprogramm von „Neustart Kultur“ auf. „Das ist überlebenswichtig für Kinos, Museen, Theater, Musik und Literatur. Wir wollen die Vielfalt der Kultur erhalten und Kulturschaffenden Mut machen. Orchestermusiker, Schauspieler, Sänger und nicht zu vergessen all jene Mitarbeiter im Backstagebereich, die Bühnen von Theatern und Orchestersälen zum Leuchten bringen, vermissen ihr Lebenselixier nicht nur schmerzlich. Sie haben blanke Existenzangst.“