Volker Ullrich: Für eine europäische Luft- und Raumfahrtstrategie müssen Deutschland und Frankreich gemeinsam den Verlust wettbewerbsfähiger Arbeitsplätze und die Abwanderung von technologischem Wissen ins Ausland verhindern
„Zur Sicherung von Arbeitsplätzen müssen beim Zulieferer Premium Aerotec technologisches Wissen und Lieferketten ohne Zerschlagung direkt im Airbus-Konzern erhalten bleiben.“ Diese Forderung unterstreicht der Augsburger Bundestagsabgeordnete Volker Ullrich in einem Schreiben an den französischen Wirtschaftsminister Bruno Le Maire. „Eine gemeinsame deutsch-französische Wirtschafts- und Industriepolitik kann nicht den einseitigen Verlust wettbewerbsfähiger Arbeitsplätze und von technologischem Know-how zum Ziel haben“, sagt Ullrich. Als Mitglied der deutsch-französischen Parlamentarierversammlung erwartet er von der französischen wie deutschen Regierung vollen Einsatz beim Airbus-Management für eine Gleichbehandlung aller Standorte, verbunden mit einer verlässlichen Perspektive für die Mitarbeiter. „Beide Länder sind Anteilseigner. Deshalb muss eine Lösung zur Zukunft des Augsburger Werks auch politisch durch eine Zusammenarbeit beider Länder herbeigeführt werden. Die Fertigung im Airbus-Konzern muss in einem ausgeglichenen Verhältnis zwischen Deutschland und Frankreich stehen. Es wäre ein zukunftsweisendes Signal für eine Vertiefung der deutsch-französischen Beziehungen.“
Im Austausch zur Zukunft von Premium Aerotec ist der Abgeordnete mit dem Bundeskanzleramt und dem Luft- und Raumfahrtkoordinator der Bundesregierung. „Ich bin überzeugt, die Bundesregierung hält die Umbaupläne des Unternehmens in Richtung Zerschlagung für sehr problematisch, zumal der Airbus-Konzern durch Kurzarbeitergeld und finanzielle Hilfen unterstützt worden ist.“ Ullrich plädiert dafür, bei politischen Spitzengesprächen auch immer die Arbeitnehmervertreter an den Tisch zu holen. „Die CSU steht fest an der Seite der Beschäftigten. Von der Solidaritätskundgebung der Beschäftigten des Augsburger Werks war ich sehr beeindruckt. Die Mitarbeiter haben es nach unruhigen Zeiten mehr als verdient, dass der Airbus-Konzern in Verantwortung für die Seele seines Unternehmens handelt und Premium Aerotec sowie die Teilezuliefererfirma Stelia Aerospace nicht zerschlagen werden.“